LANG GESUND LEBEN

LANG GESUND LEBEN

Zuletzt aktualisiert am 25. Mai 2023

Prokrastination - Wie höre ich auf Dinge aufzuschieben?

Das Abarbeiten von ToDo-Listen erfordert Struktur und Disziplin.

Fühlt sich dies unfrei an, kann diese Emotion der mangelnden Flexibilität zum Aufschieben der Aufgaben führen.

Geschieht dies immer wieder spricht man auch von Prokrastination, einem pathologisches Aufschiebeverhalten.

Warum verschiebt man immer wieder seine Arbeit?

Aus Mangel an Motivation. Jim Kwik ist der Meinung, dass das Fehlen von Motivation für die Dinge oder Aktivitäten, für dein Leben, deine Familie, deine Gesundheit oder Arbeit, das Gegenteil von Freiheit ist. Es ist ein Gefängnis.

Du fühlst dich schlecht, machst dir Selbstvorwürfe und empfindest dich schlimmstenfalls als faul und unnütz.

Es beginnt mit dem Start in den Tag

Jim Kwik meint, dass du deine Gewohnheiten formst, die später dich formen. Ist die erste Stunde am Tag gehirnfreundlich, so ist Kwik davon überzeugt,  führe dies auch zu einem erfolgreichen Tag.

Kwik nimmt sich hierfür jeden Morgen zwei Minuten Zeit, sein Bett zu machen1, denn ein sauberes Umfeld ist nicht nur wichtig für "aufgeräumte Gedanken", sondern auch für das erste Erfolgserlebnis, dass auch am Abend zum zu Bett gehen wieder ein gutes Gefühl gibt. "Denn wie man eine Sache macht, so macht man alle Sachen.", so Kwik. Das gilt auch für einen aufgeräumten Schreibtisch.

Zu Kwiks weiteren Morgenroutinen gehört übrigens auch sich an Träume erinnern, was er noch im Bett tut. Diese Routine hilft ihm sich für mögliche Lösungen, die ihm sein Unterbewusstsein in der Nacht präsentierte, zu öffnen. Nach dem Bett machen, trinkt Kwik viel Wasser, da das Gehirn aus 80% Wasser besteht und man dieses im Schlaf verliert.

Die Zähne putzt er sich anschließend mit der anderen Hand, um die Entstehung neuer neuronale Verbindungen im Gehirn zu unterstützen. Das Gehirn macht zwar nur zwei Prozent des Körpergewichts aus, verbraucht aber 20% der Nährstoffe und des Sauerstoff, daher macht Kwik auch jeden Morgen Atemübungen.

Danach schreibt Kwik in sein Tagebuch (Journaling) zunächst Dinge für die er dankbar ist und die er für kein Geld der Welt kaufen kann. Von diesem Dankbarkeitsprozess soll das Gehirn profitieren, da man schätzt was man hat und weniger darum trauert, um das was man nicht hat. Kwik hatte einmal im Time Magazin gelesen, dass - neben einem lebenslangem Lernen - Dankbarkeit eines der Gründe für die Langlebigkeit älterer Menschen sei. Während dessen trinkt Kwik einen "Gehirn-Tee", der sein Gedächtnis verbessern soll. Dieser enthält u.a. Gotu Kola, Ginkgo, Jojoba, Igel-Stachelbartpilz und lebensnotwendigen Fettsäuren.

Nach dem er sein Journaling-Routine beendet hat, macht Kwik für drei Minuten ein HIIT-Workout, um das Herz in Gang zu bringen, so dass auch mehr Blut und damit Sauerstoff und Nährstoffe ins Gehirn gelangt. Diese Energie nutzt er, um eine halbe Stunde zu lesen, da laut Kwik Reader Leader sind, die etwa 4 bis 6 Bücher pro Monat lesen, während der Durchschnitt nur ein bis zwei Bücher pro Jahr lesen. Auch hier trinkt er Wasser, dass er sich zuvor mit Blaubeeren, Avocado, Schokolade und Mandelmilch zu seinem "Gehirn-Power-Smoothie" gemixt hat.

Ich selbst beginne den Start mit einem Espresso und Mandelmilch mit MCT-Öl. Den Tipp habe ich von Dave Asprey2.

Anschließend nehme ich Phenylalanin (als Gegenspieler von Thrypthophan) und Niacinamid. Niacinamid ist die Vorstufe von NaMN, woraus der Körper NaAD und NAD sowie anschließend NAD baut. Auch NMN wird im Körper zu NAD umgebaut. Prof. Sinclair nimmt hiervon täglich 1 Gramm zu sich. NMN gibt es in Deutschland als chemische Substanz (kein NEM) in Pulverform zu kaufen und wird derzeit in den USA als Medikament getestet. Bei mir führte zusätzlich zugenommenes NMN jedoch zu einer gestressten Wesensveränderung, weshalb ich auf Vitamin B3 umstieg.

Prokrastination beenden

»Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.«

Mit der Kraft des Morgens, sollte man nun die Dinge überdenken, die man ausführen soll, aber sich innerlich weigert.

Laut Jim Kwik sollten die Aufgaben ein Warum3 haben und inspirierend Herzensziele sein. Diese Energie der Emotion sei wichtig für das Abarbeiten der Ziele. Überprüfe auch die Ziele. Sind sie gesund, reizvoll, relevant für dein Leben und entsprechen sie auch deinen eigenen Werten oder sind es Ziele von jemand anderes (deiner Frau, deinen Eltern, deinem Chef) oder soll diese sogar nur die Erwartung anderer erfüllen? Die Erfüllung des Zieles sollte laut Kwik zeigen wer du bist. Sei mit dem Herzen dabei.

Des Weiteren empfiehlt Kwik, dass die Aufgaben in kleine Schritte unterteilt werden sollten, damit es nicht zu viel wird und die Hürde zu Beginnen klein bleibt. Oft ist ein Ziel zu groß und einschüchternd. Dann passiert ein großer Fehler: Man beginnt erst gar nicht. Doch "Wer beginnt, schließt auch es höchstwahrscheinlich auch ab." (Zeigarnik-Effekt).

Der Unterschied ist die Handlung, denn "Ein stehendes Auto kann man nicht steuern."4

Es zählt zunächst der Fortschritt, nicht die Perfektion.

Sei zudem mitfühlend mit dir. Wenn du es heute nicht schaffst, dann eben ein andern mal. Du bist ein Mensch kein Roboter. Denn bedenke die Erklärung zu Beginn, Prokrastination ist ein pathologisches (= von altgr. páthos, zu deutsch Krankheit, Leiden) Aufschiebeverhalten und kann ein Anzeichen einer Depression sein. Lass mich daher den Artikel mit den beruhigenden Worten von Torsten Sträter beenden: "Du schaffst heute das was du kannst."5

Quelle